Kurz darauf klingelte es und ich ging öffnen. Draußen stand die Frau von der Jugendfürsorge mit Lilly an der Hand. Ich ließ sie rein und wir gingen ins Wohnzimmer zu Anthony. Lilly lief gleich zu Lucky...den hatte sie heute schon im Park toll gefunden.
"Hallo..." Dann kam plötzlich ein Junge die Treppe runter. Mary hatte mir erzählt, dass ich dann einen großen Bruder hätte...und bald auch eine Schwester. Ich wollte schon immer einen großen Bruder haben. Ich ging zu ihm und guckte nach oben, während meine Augen freudig blitzten. "Wirst du mein neuer Bruder?" Fragte ich ganz lieb und kindlich naiv.
"Lilly." Ich lächelte und quietschte freudig, als er mich auf den Arm nahm. Jetzt war ich endlich nicht mehr so klein. Ich war zwar schon vier, war aber noch so klein wie eine Dreijährige. Hier kamen mir alle vor wie Riesen, wenn ich unten stand und zu ihnen hochgucken musste. Ich sah mich zuerst um und schmiegte mich dann an ihn.
Inzwischen war die Frau von der Jugendfürsorge gegangen. "Das ist er ja auch. Und jetzt geht Anthony Lasagne kochen und ich kümmer mich um deinen Teddy." Sie hatte ihn immer bei sich. Er war an den Nähten kaputt, doch mir war klar, dass sie ihn nie hergeben würde. Auf der Schleife stand: Beschützer für unseren Engel. Ich wusste, dass der von ihren Eltern sein musste. Jetzt saß ich mit Nähzeug auf der Couch und reparierte Lillys Teddy, während die Kleine neben mir saß und mich beobachtete. Anthony war in die Küche verschwunden um die Lasagne zu backen, da es schon fast Abend war. Tony hingegen war nach oben verschwunden.
Ich war oben im Zimmer und telefonierte leise mit Ziva. "Also...anscheinend hab ich jetzt so was wie eine 4 Jährige Schwester..." Ich stand am Fenster. "Neben dem Hund... und dem kommenden Baby." Ich sah zu Lucky, der mal wieder auf mein Bett sprang.
"Ihr Mädels redet immer so schnell sofort." Ich schmunzelte. "ja keine Ahnung die Kleine tut mir auch leid, aber wenn das jetzt jedes Mal passiert...dann haben wir hier bald eine Fußballmannschaft von Tieren und Kindern. Und ich muss viel lernen und brauche...Ruhe."
"Ich bin mir sicher, dass du deine Ruhe bekommst. Rede einfach mit deiner Mom und erkläre ihr, dass du etwas überfordert bist. Ich bin mir sicher, dass sie dich versteht."
Ich ging herunter und setzte mich zu ihnen. "Guten Hunger." ich schielte auf Lilly, die skeptisch probierte. "Das schmeckt Kleine, glaub mir." Lucky saß direkt neben mir und bettelte. "Nichts für Hunde Junge."
Tony hatte recht...das schmeckte wirklich gut. "Das ist lecker." Allerdings hielt ich mir ganz schnell den Mund zu. Bei meinem Onkel hatte ich nie während des Essens sprechen dürfen.
"was hast du denn Lil? Du darfst reden...ich rede auch immer." Ich merkte sie kannte das so nicht. Ich mampfte weiter und ließ "ausversehen" einen Happen für Lucky fallen