"Da hast du noch Glück. Mein Vater hat mich zum Mossad geschickt, als ich 12 war. Die Ausbildung war die Hölle. Ich wollte viel lieber Tanzen, reiten oder Musik machen. Ari würde am liebsten Autor oder Arzt werden...aber ich glaube nicht, dass mein Vater das zulässt. Das Tali die Entstellungen hat, ist seine Schuld! Sie wollten ihn eiden lassen, indem sie Tali etwas antun."
Ich guckte sie leicht geschockt an. "Väter sollten ihre Kinder beschützen wollen. Nicht...so was." Ich mochte ihn wirklich jetzt schon nicht. "Du solltest einfach das machen, was dir Spaß macht. Es gibt einen Tanzclub hier in der High School. Nimm dran teil."
"Nein. Wenn mein Vater das rausfindet...dann trägt er mich für extra Trainingsstunden in Kampfsport ein. Ich muss sowieso schon genug trainieren. Und mein Vater sagt immer seine Kinder sollen so stark sein, dass sie keinen Schutz brauchen. Ari´s Mutter z.B. starb, als Ari bei uns zu Besuch war. Es war eine Bombe, aber ich bin sicher, dass mein Vater den Befehl gegeben hat. Deswegen hasst Ari ihn auch. Weder Tali, noch Ari und ich können wirklich machen, was uns Spaß macht. Das meiste verbietet mein Vater. Ari, Tali und ich wurden praktisch auf eventuelle Foltern vorbereitet. Wir haben gelernt zu kämpfen und zu leiden. Mein größter Wunsch ist es den Mossad zu verlassen!" Das wussten bis jetzt nur Ima, Tali und Ari.
"Er muss es doch nicht erfahren. Er kann dich zu keinem Kampfkurs zwingen. Dieser Mann ist doch krank." Ich war geschockt von den Stories. "Also du gehst zum Tanzclub. Und...sagst einfach du machst bei den Mathlethen mit. Das läuft parallel." Ich wollte ihr unbedingt helfen. "Lass dir dein Leben nicht aufdiktieren. Das hier ist Amerika. Ein freies Land."
"Ja, ein freies Land...aber nicht für Ari, Tali und mich. Mein Vater lässt uns überwachen...wir waren nie frei und werden es wahrscheinlich auch nie sein. Er weiß bestimmt auch schon jetzt, dass wir hier sitzen und reden. Und wenn wir ihn lügen, bekommen wir Hausarrest. Mein Vater hält Hobbies wie tanzen für Zeitverschwendung."
"Der Typ bekommt auch noch seine Strafe. Glaub mir er bewacht dich und gibt dir Hausarrest, aber das kann er nicht ewig tun." Ich stand auf. "sonst sagen wir einfach du gibst mir Mathenachhilfe und eigentlich bist du dann beim Tanzen. Wir müssen es nur geschickt machen." Ich blickte auf sie und fand sie irgendwie gerade ganz süß. Aber an so was durfte ich nicht denken.
"Das kann er leider so lange machen, bis ich erwachsen bin." Tony war ja wirklich ganz nett. "Wenn du willst kann ich dir aber wirklich Nachhilfe geben."
"Hab ich nicht vergessen David. Bis dann." Ich trottete davon und war irgendwie verwirrt. Ziva konnte ja wirklich nett sein. Und mit ihren wilden Haaren war sie irgendwie süß. Ich versuchte nicht dran zu denken. Am nächsten Tag in der Schule blickte ich zu ihr während sie mit McGee aß. Anscheinend verstanden sie sich gut. Ich saß bei meinen Sportjungs.
Ich war heute besonders gut gelaunt. Ima hatte uns zugestimmt, dass wir uns selbst Hobbies suchen sollten und würde das mit Abba bereden. Und wenn Ima so optimistisch war, schaffte sie es bestimmt auch Abba zu überzeugen. Ich unterhielt mich grad mit McGee. Er war wirklich nett und wir verstanden uns gut.
"ich will sagen, dass ich Sportler bin und mein Essen aufessen muss ok?" Ich war wirklich genervt von ihr und aß mein Mittagessen. Sie war so aufdringlich. Ich schielte rüber zu Ziva. Ich wünschte mir sie würde mal was engeres tragen.
McGee
"Das war clever." Ich blickte zu Tony. "er sieht schon die ganze Zeit zu dir."
Ich hatte Tony während des Essens nicht angesehen. "Ich weiß. Was meinst du, soll ich ihn morgen mal ärgern?" Ich grinste. In mir reifte ein etwas fieser Plan heran.
"vielleicht oder ja?" Ich schielte auf sie. "ok vergiss es. Ich hab keinen Hunger mehr." Der restliche Tag war ruhig. Ich fühlte mich irgendwie komisch. Am nächsten Tag saß ich im Matherunterricht vor dem Klingeln und sah auf Zivas noch leeren Platz.
Ich kam gerade ins Klassenzimmer und musste mir das grinsen verkneifen. Schon auf dem Gang waren den Jungs fast die Augen ausgefallen und hier im Klassenzimmer war es nicht besser. Ich hatte ein weißes, enges Tanktop an. Dazu, statt der langen Cargohose, kurze olivefarbene Hotpans und schwarze High Heels. Im Gegensatz zu den Tussen, die hier überall rumstolperten konnte ich in solchen hohen Schuhen laufen.
Ich saß da und blickte auf. Dann sah ich sie so reinlaufen. Mir fiehl die Kinnlade herunter. Ich blickte auf sie in diesem Outfit und konnte es kaum glauben. Man die ist ja richtig heiß.
Ich setzte mich neben Tony. "Mund zu, sonst kommen noch die Bienen rein." Ich sah zu McGee, der gegenüber am Fenster saß und warf ihm einen vielsagenden Blick zu.