"Natürlich weiß ich was das ist. Ich bin Reporterin." Ich sah sie ungläubig an und auf ihren Bauch. Dann schluckte sie heftig. "Sind sie...Tonys Freundin?"
"Seine Partnerin, seine Freundin und die Mutter seines Kindes. Und ich könnte ihm niemals so etwas antun, wie sie! Sie sollten sie schämen einem so wunderbaren Mann so etwas schreckliches anzutun!"
"Hätte er gewusst, dass sie ihn damals betrogen haben, hätte er sich von ihnen scheiden lassen." Das mit der Affäre war nur ein Verdacht, doch ihre Mimik sagte mir, dass es stimmte. "Tony kann sich wirklich glücklich schätzen, dass sie damals abgehauen sind."
"Ich hab selten jemand so schreckliches gesehen." Es war mir egal, ob sie jetzt weinen würde und es ihr schlecht gehen würde. Tony hatte wegen ihr viel schlimmer gelitten.
"Ich aber. Tony ist einer der besten Agenten des NCIS. Er weiß, wenn etwas los ist...und er ist so ziemlich der einzige, der erkennen kann, wenn ich lüge."
"Ich denke ein kleiner Teil wird immer an ihr hängen. Ich hab nur Angst davor, dass er mich nie so lieben könnte, wie sie damals. Sie hat sein Herz erobert und dann hat sie es zerbrochen."
"Ich hoffe Tony sieht das genauso." Inzwischen waren wir bei mir zuhause angekommen. Wir setzten uns auf die Couch. Erst jetzt erzählte ich ihr vollständig von meinen Ängsten. "Ich hab Angst, dass ich irgendwann nicht mehr genug für Tony bin. Ich meine was kann ich ihm den schon bieten? Er trägt mich auf Händen und zur Zeit bekommt er häufig meine Wutanfälle ab. Ich hab solche Angst ihn zu verlieren. Ich hab mich gegen den Mossad und meine Heimat entschieden. Für viele beim Mossad bin ich eine Verräterin. Ich will den Einbürgerungstest machen und sobald ich Amerikanerin bin, werden sie viele in Israel gegen mich stellen. Und sollte Tony irgendwann eine Frau finden, die ihm mehr bieten kann, dann verliere ich alles. Die anderen beim NCIS werden sich auf Tony´s Seite stellen. Unser Kind wird bei ihm bleiben, wenn es zum Sorgerechtsstreit kommt. Welcher Richter würde denn schon einer geborenen Israeli, die für den Mossad gearbeitet hat, ein Kind zusprechen? Ich könnte nicht weiter beim NCIS arbeiten. Ich würde meine Freunde verlieren...mein zuhause... Und ich würde Tony verlieren. Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich liebe ihn, wie ich noch nie einen Mann geliebt hab. Er hat meinem Leben einen Sinn gegeben. Wenn er plötzlich weg wäre...ich glaub das könnte ich nicht ertragen." Ich hatte während des Erzählens angefangen zu weinen und weinte nun immer mehr.
Ich legte den Arm um sie. "Ziva hey...Tony ist nicht so glaube mir. Er würde dir das Kind nicht versuchen wegzunehmen. Ich sehe ihm an, dass er an dir hängt. Rede doch mit ihm über deine Ängste."
"Ich hab dir doch erzählt, dass er mich auf Händen trägt. Allerdings wird mir das aber langsam zu viel. Ich bin es gewohnt alles selnst zu machen...und jetzt macht mir Tony ständig Vorschriften. Ich finde es toll, dass er dafür sorgen will, dass es dem Baby und mir gut geht. Aber es wird mir auch langsam zu viel. Er gibt mir das Gefühl keine gute Mutter zu sein, und nicht zu wissen, was unser Kleiner braucht. Als ich ihm das gesagt hab, haben wir uns gestritten und irgendwann hab ich ihn angeschrien. Ich hab gesagt, dass er mich am besten gleich einsperren sollte, damit dem Kleinem nimmt noch was passiert."
"So sind die Männer. Anthony war auch so bei mir und du hast auch noch diese gefährliche Vergangenheit. Das hat nichts damit zu tun, dass er denkt du wärst eine schlechte Mutter. Er will dich schützen und das Baby. So fühlt er sich auch männlich."
"Er hat mir einmal gesagt, ich würde nicht wissen, was unser Sohn braucht. Und ich hab es einfach satt, dass er mich immer in Wolle packt. Ich wollte mal alleine zu meinem Lieblingsort um nachzudenken...er meinte er würde mitkommen. Ich würde nicht auf den Kleinen und mich achten und keine Pausen machen. Dabei wollte ich doch nur an den kleinen Teich, den ich versteckt im Park gefunden hab. Das glitzert das Licht auf der Wasseroberfläche...dort ist es immer wunderschön. Und Tony hat mir diesen Platz genommen. Es war eine Art Rückzugsort...wenn ich jetzt mal weg bin sucht er als erstes dort nach mir. Er nimmt mir einfach meine Freiheit!"