Als Lilly in ihr Zimmer ging, setzte ich mich zu Tony. "Schatz, du solltest ihr vertrauen. Sie hat mir gesagt, das sie es nervt, wenn du das immer wieder wiederholst. Sie will, dass du ihr vertraust. Lilly hat gesagt, dass sie noch nicht bereit dafür ist mit Neil zu schlafen und dass das auch noch dauern wird. Vertrau ihr bitte, ja? Sie kennt ihre Grenzen. Und wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass Neil gar nicht so schlecht für sie ist."
"Sie ist 14... sie denkt sie kennt ihre Grenzen. Sie ist weit davon entfernt nicht beeinflussbar zu sein. Ich will nichts riskieren. Und zwar, weil ich sie liebe..."
"Tony, in der Hinsicht wird sie sich nicht drängen lassen. Und Neil wird sie auch nicht drängen. Bemerkst du nicht, wie gut er ihr tut? Sie ist ausgeglichener, glücklicher und sie hält sich von den falschen Leuten fern. Vertrau den beiden bitte." Ich war mir ganz sicher, dass Lilly ihre Jungfräulichkeit nicht einfach so hergeben würde.
"Ich will den Kerl erst besser kennen bevor sie da schlafen darf. Er darf zum Essen kommen am Samstag und hier bleiben nachts. Danach lasse ich es eventuell zu."
"Kann ich vielleicht reinkommen?" Als er nickte trat ich ein. Er führte mich ins Wohnzimmer und wir setzten uns. "Es geht um ihren Vater. Ich mache mir sehr große Sorgen um ihn. Als ich ihn letztens über Skype gesprochen habe..." Ich schüttelte nur den Kopf und zeigte ihm ein Bild von seinem Vater. Er sah sehr blass und krank aus. Noch dazu hatte er anscheinend tagelang nicht geschlafen. "Er hat mich gebeten ein Fotoalbum aus dem Haus ihrer Eltern zu holen. Es war das Hochzeitsalbum. Ich konnte nicht widerstehen es mir anzusehen. Auf der letzten Seite stand etwas auf Italienisch." Ich zeigte ihm das Bild. "Da steht: "Wenn einer geht, dann geht der andere auch." Sie wissen, was das bedeutet."
Ich fuhr mir durchs Gesicht und schluckte. "Scheiße was...was soll ich denn tun?" Ich wusste nicht wie ich es verhindern konnte. Die Last auf meinen Schultern war einfach riesig.
"Versuchen sie, ihre Mutter umzustimmen. Dann wird ihr Vater hierher kommen. Hier kann man besser auf ihn aufpassen. Im übrigen sollten sie ihm klarmachen, dass sie ihn nicht hassen. Er hat einmal gesagt: "Wozu soll ich nach D.C. zurück? Meine Frau stirbt und meine Kinder hassen mich." Machen sie ihm wieder Mut."
"Nur Dad kann sie überzeugen...wir versuchen das doch schon seit Monaten. Und ich hasse ihn nicht, aber ich bin enttäuscht. Wenn er nicht weiß wozu er zu seinen eigenen Kindern kommen soll, dann... Ria und Lilly würden ihm eh direkt um den Hals fallen." Nur ich würde das nicht tun. "Ich sollte die beiden mit ihm telefonieren lassen..."
"Tony, ich helf dir doch. Du musst das alles nicht alleine machen. Lilly hat sich gebessert und versucht dir nicht unnötig das Leben schwer zu machen. Sie hat gelernt Verantwortung zu übernehmen. Und wir schaffen es, deine Mom von der OP zu überzeugen. Es wird alles wieder gut."